Welch ein Jahr!

Welch ein Jahr!

Dieses Jahr 2020 wird uns allen nicht mehr aus dem Kopf gehen, dieses Jahr wird in die Geschichtsbücher eingehen. Das Jahr 2020 war ein Jahr, welches man „getrost vergessen kann“, so der gängige Tenor. Aber stimmt das wirklich? Gab/gibt es denn nicht auch etwas Positives, worüber wir uns freuen konnten, woran wir uns auch noch in den kommenden Jahren erinnern werden? Unser Jahresrückblick.

#leanmagazin
am 22. 12. 2020 in LeanMagazin von LKB


Wie in jedem Jahr, ging es bei uns gleich zu Beginn dieses Jahres turbulent zu. Wir waren mitten in den letzten Vorbereitungen für unser jährliches Event LeanAroundTheClock. Das LATC2020 wäre unser 5. gewesen und gleichzeitig hätten wir zum ersten Mal die 1.000er-Grenze an Teilnehmenden überschritten, alles war perfekt vorbereitet und wir haben uns auf die #germanLEANcommunity einfach nur gefreut.

Aber nicht nur das LATC hat uns Anfang 2020 beschäftigt. Erstmals wollten wir unter LeanEvent ein umfangreiches Seminarprogramm anbieten und für den Sommer 2020 hatten wir ebenfalls erstmals ein LeanCamp im Angebot.

Und nun? Was machen wir denn jetzt? Wie nur soll es weitergehen? […] Schaffen wir das? […] Wir dürfen nun nicht den Kopf in den Sand stecken! Lasst uns nach vorne schauen, wir schaffen das! […] Ganz sicher hat sich das bis Ende des Jahres erledigt. […] Wir müssen nun alles geben.

Das waren die Worte und Sätze, die wir uns nun gegenseitig immer wieder sagten – eine Mischung aus Hoffnung und Bangen. Es war in der Tat eine eigenartige Stimmung in der zweiten Hälfte des Monats März, gleich nachdem das gesamte öffentliche und wirtschaftliche Leben heruntergefahren wurde. Die Begriffe #Lockdown - zu Deutsch nichts anderes als Ausgangssperre - oder #Shutdown - ein Begriff, welcher ursprünglich aus der IT-Welt stammt und das „Abschalten“ oder „Herunterfahren“ eines Computers bedeutet - waren plötzlich allgegenwärtig.
Abschalten, herunterfahren? Das konnten wir uns in den ersten Tagen nicht erlauben, schließlich mussten wir alle Teilnehmenden, Aussteller, die Speaker:innen kontaktieren, per E-Mail und telefonisch. Vier Wochen – so bis Anfang April - waren wir damit beschäftigt, mehr als 12 Stunden am Tag, und haben auch die eine oder andere Nachtschicht eingelegt. Ein weiterer Begriff zog ein in unseren Sprachgebrauch: #Abwickeln. Dieses Wort ist so schrecklich, weil es eben in diesen Tagen auch hätte bedeuten können, dass wir, dass die LeanBase abgewickelt werden könnte.

Und in einer genau solchen Phase soll man auch noch kreativ sein, wie nur bitte soll das gehen?

Rückblickend auf die vergangenen Monate können wir sagen: „Uns gibt es noch.“ Ob das Glück war? Wir wissen es nicht. Ob wir in den vergangenen Monaten uns neu erfunden haben? Ja vielleicht, aber auch nicht wirklich. Ob wir besonders kreativ waren, auch das mögen andere beurteilen. Ganz sicher aber wissen wir, dass es ganz viele aus der #germanLEANcommunity gab, die uns Mut zugesprochen haben, uns auf ganz unterschiedliche Weise unterstützt haben bei all dem, was wir nach dem „ersten Schock“ auf die Beine gestellt haben. All denjenigen hier an dieser Stelle, ein dickes DANKE!

Klar, es gab auch die einen oder anderen, die uns schon zu Beginn des Jahres - sowie in den folgenden Wochen – das Handtuch hingeworfen hatten, sich einfach nicht mehr bei uns gemeldet haben, so als hätte es uns nie gegeben. Schwamm drüber! Klar, es gab auch Kunden, die auf eine sofortige Rückerstattung (auch unter Androhung eines Rechtsstreits) ihrer geleisteten Zahlungen bestanden. Es gab in der Tat so manche Ernüchterung! Jedoch haben uns die meisten unterstützt, unterstützt auch dabei, als wir den #LeanSolidaritätsFonds ausgerufen hatten, um den in Not geratenen Freelancer der germanLEANcommunity finanziell ein wenig „unter die Arme zu greifen“.

Digitalisierung, Remote und Live-Stream, waren auch solche Worte, welche rasend schnell in unseren Sprachgebrauch übergingen. Für uns „eigentlich“ nicht wirklich etwas Neues. Unsere Angebote auf der LeanOnlineAcademy gab es schon lange vor Corona. Und LiveStream war uns ebenfalls vertraut, denn bereits 2017 hatten wir unsere erste Sendung von LeanTalkTV per LiveStream übertragen. Was in der Tat neu für uns war und wir noch nie ausprobiert hatten, daher auch nicht wussten, ob und wie es ankommen würde. war eine „Konferenz“ via Zoom.
Nachdem der „wilde Ritt“ in den ersten Wochen der Pandemie auch bei uns zu einem „neuen Normal“ überging, haben wir kurzerhand die 7HoursLean im Mai ins Leben gerufen und sieben Stunden am Stück - jeweils im 15-Minuten-Takt - 13 Impulsgeber:innen zu Wort kommen lassen. Gleichzeitig haben wir auf der LeanBase die LeanDigitalConference online gestellt und waren mitten in der Planung für die LeanLiveStreamingDays – ein LiveStream-Event mit über 20 Impulsbeiträgen an insgesamt fünf Tagen, welche wir aus unserem neu geschaffenen Video-Studio bei unserem Messebauer, der Theo Fischer GmbH, realisiert hatten.

Wir waren wieder drin im Geschäft, wir hatten uns gefangen und das gemacht, was wir am besten können: Einfach machen!

Zugegebenermaßen waren wir nie „wirklich raus aus dem Geschäft“, aber nach dieser surrealen Phase der ersten Wochen konnten wir dem zumindest nachgehen, was wir in all den Monaten und Jahren zuvor ebenfalls gemacht hatten, nämlich machen. Selbstverständlich gab es auch den einen oder anderen Rückschlag, da wir beispielsweise das weltweit erste LeanEvent in einem Autokino dann doch nicht durchführen konnten.

In dieser Zeit – Mitte Juli - kommt dann auch noch ein hier nicht genannter Kollege auf die Idee, ein Live-Streaming-Event zu organisieren, was dem LATC doch recht nahe kommen sollte. Und nach bisweilen kurzem Kopfschütteln der Kolleg:innen sowie deren Kommentare - wie zum Beispiel „typisch“ - stand fest, dass wir StreamAroundTheClock durchführen werden. Ein Live-Stream-Event mit über 100 Impulsbeiträgen und Impulsgeber:innen  - von Australien einmal herum um den Globus bis nach Chile. Mit einem zweifachen Olympiasieger und ehemaligen Bundestrainer, einem Weltrekordhalter im Aponetauchen, einer virtuellen Kochshow und Weinverkostung, einem virtuellen Tanzkurs und „Ralle´s Wohnzimmer“. An dieser Stelle wollen wir nicht wirklich näher darauf eingehen, was während diesem Event vor und hinter Kamera so alles geschah, doch eines können wir heute sagen, für unseren „Seelenzustand“ war dieses StreamAroundTheClock genau richtig!

Ende September, die Infektionszahlen fingen erneut an zu steigen, suchten wir das Gespräch mit dem Gesundheitsamt Mannheim und der MAG Mannheimer Ausstellungs-GmbH – der Grund: Das im März auf Januar 2021 verschobene LATC stand erneut auf dem Prüfstand!
Schnell war klar, dass wir nicht wirklich mit einer Präsenzveranstaltung planen können, erneut umdisponieren müssen und nicht wissen, ob uns die #germanLEANcommunity bei der einzigen Alternative, welche übrig bleibt, nämlich das LATC als Live-Streaming-Event durchzuführen, folgen würde. Und wieder kam das Gefühl auf, welches wir bereits im März hatten auf: Werden wir das schaffen, werden wir das überleben, wenn uns die verbliebenen Aussteller und Teilnehmenden nicht folgen, also uns nun endgültig absagen.

… wir müssen umstellen, aus dem LATC ein Live-Stream-Event organisieren, wir müssen alle Aussteller, alle Teilnehmer darüber informieren, dass wir das LATC online organisieren.

Es begann das was wir schon März erlebt bzw. getan hatten! Aussteller anrufen, diesen unser Konzept vorstellen, die rund 700 „übriggebliebenen“ Teilnehmenden informieren, ein Alternativkonzept entwickeln. Wann endlich würden wir dieses, unser so geliebtes Event, wofür wir immer so hart gearbeitet hatten, dieses jährliche Treffen der LeanCommunity endlich „in trockenen Tüchern haben“ – wir waren müde und hätten fast von uns aus den Laden dicht gemacht, wir wollten nicht mehr. Nicht, dass dies jemand „laut“ gesagt hätte - dennoch konnte man es in jedem Gespräch unter uns merken. Wir alle waren saft- und kraftlos, saßen mit gebeugten Schultern in unseren Büros.

Mitten in dieser eigenartigen Stimmung läuft uns eine „alte“ Idee über den Weg – die Idee, ein Event in einem Zirkuszelt zu organisieren. Und wenn wir eine „Sache“ gut können, dann ist es MACHEN!

Klasse […] Ihr seid so großartig […] Wo nur nehmt ihr Euren Mut her? […] Nur ihr kommt auf eine solch verrückte Idee, danke.

Die Reaktionen auf unseren Beitrag vom 9. November mit dem Titel „Wir wollen Euch endlich wieder persönlich begrüßen!“ waren so ermutigend, dass wir fix in die Planungen gingen.

Heute gibt es eine Chance von 99%, dass wir das auch tatsächlich realisieren können. Doch werden wir mit spitzem Bleistift rechnen müssen, denn eines ist heute schon klar: Was uns all die Jahre nicht wirklich interessiert hat, bei diesem Event werden wir auf die Kosten achten müssen und herumkommen dabei muss mehr als nur eine „schwarze 0“. Und dies wird dann leider auch bedeuten, dass wir Tickets dafür nicht für EUR 150,00 anbieten werden können. Was all die Jahre mit unsern Angeboten - unser oberstes Gebot war: „Jede und jeder muss es sich leisten können, unser Gast zu sein!“, gilt nun auch für uns. Wir müssen uns dies leisten können. Doch sind wir zuversichtlich, dass wir das gewuppt bzw. gemeinsam mit der #germanLEANcommunity gestemmt bekommen.

Was für ein Jahr liegt nun hinter uns!? Wie für so viele hat uns dieses 2020 vieles abverlangt, es sind neue Freundschaften entstanden, Bekannte wurden zu Freunden, neue Kooperationen haben sich ergeben, Produkte und Dienstleistungen sind entstanden, an die wir nicht im Traum gedacht hätten, wir haben gelacht und waren oft den Tränen nahe. Einige aus unserem Kreis sind ausgeschieden, haben uns verlassen, haben uns hängen lassen, standen nicht mehr zu ihrem Wort. Dennoch! Wir blicken auf ein Jahr zurück, das - gemessen an den Umständen - ein wirklich großartiges Jahr war und dazu unseren Blick auf so manches verändert hat.

An dieser Stelle würden wir gerne alle namentlich nennen, doch dies würde ganz sicher den Rahmen hier sprengen, dafür habt ihr ganz sicher Verständnis. Doch, und das muss jetzt einfach sein, wollen wir uns bei Stephanie Borgert, Sebastian Reimer, Sophie Braun, ganz besonders auch bei Theo Fischer als Inhaber der Theo Fischer GmbH, bei Stefan Röcker, Frank Schäfer, Geschäftsführer der Acoustics-Veranstaltungstechnik GmbH, bei Carsten Müller, Lars Ebert - und es gäbe noch so viele mehr - bedanken! Ohne Euch alle wäre all das nicht möglich gewesen.

Und wir möchten uns darüber hinaus bei all denjenigen bedanken, welche unsere Angebote genutzt haben, uns unterstützt und uns Mut zugesprochen haben – Wir wünschen Euch allen viel Kraft und Energie, ruhige Tage und einen tollen Start in das Jahr 2021, wir sehen uns!



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