Wer, wenn nicht ich … Folge 194

Wer, wenn nicht ich … Folge 194

oder ... "Umbilicus urbis mundi"

#WMIA


Wenn man die TV-Werbung für Produkte von WMIA Incorporated anschaut, wird einem schon weit vor dem Einschlafen auf der Couch klar, worum es geht. Es geht immer um Beeinflussung, Eingreifen in die Natur.

Und wäre man wirklich blöd, so würde man glauben, die Menschheit verkommt ohne die Produkte von WMIA … man hätte keine weißen Zähne, keine glatte Haut, keine glänzenden Haare, kein waches Hirn und offensichtlich speziell für die sich neuerdings <<Outenden >> - endlich weiß man, wer es war – Pupser, auch keinen sich selbst regulierenden unauffälligen Verdauungstrakt.

Die Werbung von WMIA könnte den Biologieunterricht vollständig ersetzen … oder besser gesagt, WMIA stellt die Biologie auf den Kopf … vermutlich tut sie das auch, wenn man ihren Erfolg betrachtet.

Der Mönch Andrea, ein Freund Nemos, wenn man so will die verlängerte Hand Gottes, wenn es ihn und seine Hand denn gibt und sie jemals den Nemo erreicht … na, ja … Andrea hat Nemo zu einem Kirchgang eingeladen.

Nemo: "Geile Idee. Sind Kameras dabei und wird das gestreamt?"

Diese Frage Nemos ist dermaßen daneben, dass es einem normalen Sterblichen auch ohne, dass er gläubig wäre, den Vogel raushaut.

Andrea, der Mönch bleibt ruhig. Er sagt erstmal nix. Durch Stille zu sprechen, Bemerkungen unbeantwortet zu lassen, ist eine Form der Klugheit, die den Botschaftern Gottes eigen ist und sicher auch Gott selbst, der ja überhaupt keine Bemerkungen konnotiert, jedenfalls aller Erfahrung nach … womit er natürlich seine Existenz in Frage stellt … aber das ist ein anderes Thema.

Andrea: "Nemo, dieses Mal geht es nicht um Dich!" Und er fügt, ohne seine Ironie zu sehr zu verbergen noch hinzu: "Worum könnte es denn noch gehen außer um Dich?"

Nemo: "Du vergisst, dass ich ein Mann des öffentlichen Interesses bin. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu wissen, was ich tue! Außerdem macht sich so ein Kirchgang ganz gut für mein Image."

Nemo: "Du vergisst, wer ich bin … ein Federstrich von mir kann Unternehmen oder ganze Länder beeinflussen. Wer, wenn nicht ich hat die Welt in seiner Hand?!"

Fortunata, Elvira und Umbra, der Olivenbauer sind mit in der Runde, die die Kirche des Dorfes unweit von Los Straneros besuchen.

"Die Kirche gab es übrigens schon, bevor WMIA existierte", bemerkt Umbra.

Der Gottesdienst ist gut besetzt.

Nemo: "Was wollen die hier alle?"

Umbra: "Das hat Tradition. Meist sind es Bauern und sie beten für eine gute Ernte."

Nemo: "Beten ist gut, der Kunstdünger von WMIA ist besser!"

Fortunata: "Würdest Du auf diesen Spruch wetten?"

Nemo: "Wie meinst Du das?"

Fortunata: "Ihr nennt Euch WMIA, also We Make It All. Ihr könnt aber doch nicht alles. Eine Laune der Natur macht Euch, wenn sie will, einen Strich durch die Rechnung …"

Nemo: "Dann machen wir der Natur eben auch einen Strich durch die Rechnung, wir haben hervorragende Wissenschaftler!"

Fortunata: "Mag ja sein, aber ihr lauft immer den Geschehnissen der Natur hinterher…"

An dieser Stelle wäre Nemo üblicherweise zum Termin davongelaufen, um einer weiteren Diskussion zu entgehen. Stattdessen unterbrechen die Akkorde der Orgel die Unterhaltung ...

Der Interviewer und Elvira sitzen später im Dorfgasthaus.

Interviewer: "Haben wir zwei alles im Griff?"

Elvira: "Da bin ich mir nicht so sicher… ich möchte das auch gar nicht."

Na gut, was WMIA angeht, wird ja erwartet, dass die alles im Griff haben … ob das so ist, erfahren wir - wie immer - am nächsten Dienstag ...



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