Warum nicht ... Folge 154

Warum nicht ... Folge 154

oder ... "Extra WMIA non est vita … et si est, non est ita!"

#WMIA


Es gibt Themen, über die man nicht spricht. Man nimmt das, was passiert, einfach hin. Es ist halt so, so heißt es ...
Da ist zum Beispiel das Thema Macht. Sie spielt überall eine Rolle und am wenigsten wird sie von den Mächtigen offen angesprochen.
Es ist wie mit dem Geld … man hat es … und redet nicht darüber.

Dies mit Dr. Nemo in Zusammenhang zu bringen, liegt auf der Hand, ist er doch der CEO des weltgrößten Unternehmens.

Der Interviewer, Elvira und der Mönch Andrea befinden sich auf der Brücke der schneeweißen Yacht der Familie im südlichen Mittelmeer. Am Horizont flimmert die Silhouette der Insel Marettima, dem Zuhause der Gattin Nemos, Fortunata. Nemo führt das Ruder durch die blauen Wogen … wer sonst.

Interviewer: „Sie haben das Ruder, Sie haben die Macht!“

Nemo: „Klar doch, einer muss es doch tun und das bin ich!“

Interviewer: „Apropos „Einer muss es doch tun!“ Warum gehen Sie nicht in die Politik? Macht spielt da doch eine große Rolle!“

Nemo: „Könnte ich tun, aber ich erkläre Ihnen lieber, warum ich es nicht tue.“

Interviewer: „Weil die Jobs zu schlecht bezahlt sind?“

Nemo lacht: „Das Geld brauche ich nicht!“

Interviewer: „Eine Position der Macht in der Politik zu besetzen, wäre doch noch das i-Tüpfelchen Ihrer Karriere!“

Nemo: „Macht habe ich sowieso, Sie wissen doch, Geld regiert die Welt!“

Mönch Andrea: „Da ist mehr als Geld, was die Welt regiert!“
Letztere Bemerkung verschluckte das Klatschen der Wellen.

Nemo: „Meine Macht als Chef des größten Unternehmens der Welt ist unerschütterlich. Sie wissen ja „Too Big to Fail“. Und noch etwas … die Macht der Politiker ist fragil, sie ist von den Wählern nur geliehen. Meine Macht ist subtil und beständig, WMIA hat in einem Jahrhundert alle politischen Variationen überstanden.“

Interviewer: „Subtil …?“

Nemo: „Wir nennen das nicht Macht, sondern Marktanteile. Klingt irgendwie besser, ist aalglatt und niemand macht sich wirklich darüber Gedanken.“

Interviewer: „Mmmh …!“

Nemo: „Sehen Sie, meine Mittel zum Erreichen von Macht sind wesentlich effektiver als die der Politiker.“

Interviewer: „Wie das?“

Nemo: „Meine Klaviatur der Macht ist weit gefasst. Wir bestechen unverhohlen unsere Kunden zum Beispiel mit Rabattaktionen, wir verführen Sie mit Illusionen, wir schummeln mit unseren Produkten, ohne dabei wirklich im Umsatz Schaden zu nehmen. Wir haben Programme, mit denen wir sie an uns binden. Wir haben Produkte, die sie zwingen, immer wieder bei uns zu kaufen … stellen Sie sich mal vor, ein Politiker würde das tun?!“

Mönch Andrea: „Ihr macht Euch also unentbehrlich!“

Nemo: „Das ist das ewige Prinzip!“

Mönch Andrea: „Das Prinzip der Ewigkeit steht wohl nur dem Glauben zu.“
Auch diese Bemerkung „was blowing in the wind …“

Die schlanke Yacht pflügt Gischt schäumend durch das Mittlere Meer und immerhin wartet auf der Flybridge ein kleiner Bartisch mit Köstlichkeiten nebst kühlen Getränken, Kompositionen … Grüße aus der Wiege sommerlichen Genusses ... aber das ist hier ja nicht das Thema.

Interviewer: „Braucht es denn noch der Politik, wenn die Macht doch bei der Wirtschaft liegt?“

Nemo muss zu einer Telefonkonferenz.

Mönch Andrea: „Ja, wir brauchen die Politik. Politik ist in ihrem Ursprung im alten Griechenland die Tätigkeit für die Stadt, ihre Bürger, letztlich für das Wohl der Menschen, und das geschieht aus verbindenden und verbindlichen ethische Grundüberzeugungen. Ethik schließt dominanten Egoismus aus.“

Elvira: „Vielleicht könnte man sagen: Die Wirtschaft ist in ihrem Handeln notwendig, sie gibt den Menschen das Brot. Die Politik, sofern sie ethisch ist, reicht ihnen den Wein.“

Nun … so weit, so gut. Ethik ist ja ein Thema.

Und wie es weitergeht bei WMIA Incorporated, erfahren wir - wie immer - am nächsten Dienstag ...



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