
Oh Dio! ... Folge 118
Wenn wir so etwas wie ein Psychogramm des Dr. Nemo zeichnen wollten – und sicher hat der eine oder andere das schon getan – dann müssten wir wohl sehr weit ausholen. Am Boden der Vergangenheit schürfen, testen, bewerten, einordnen und dann zu einem Ergebnis kommen, was uns wahrscheinlich auch nicht weiterhilft …
Aber wir sind ja keine HRs ...
Der Interviewer trifft den Mönch Andrea auf dem Flur zum Vorstandsbüro. Flur ist weit untertrieben, es ist ein arkardenartiger Gang eben der Weg zu den heiligen Hallen, wo die residieren, die man – aus welchem Grund auch immer – die „Chefs“ nennt, die da ganz oben …
Andrea: „Gott zum Gruße, mein Bruder!“
Interviewer schmunzelt: „Bin gerade auf dem Weg zu ihm …“
Andrea lächelt: „Du kennst den Weg zu ihm?“
Interviewer, der Freude an dieser ungewöhnlichen und humorig hintergründigen Unterhaltung hat: „Ich kenne jemanden, der jemanden kennt, der den Weg kennt.“
Andrea: „Das behaupten viele …“
Interviewer: „Was meinst Du mit Gott?“
Nun muss man wissen, dass Andrea kein frömmelnder Mönch ist, der glaubt, dass Gott als vollbärtiger Herr hinter einer Wolke sitzt.
Andrea: „Ich meine mit Gott die Erkenntnis.“
Interviewer: „Na ja, wenn Du den Begriff so auf meine geistige Trinkstärke herabsetzt, will ich Dir gerne folgen. Doch der Erkenntnisse gibt es viele …“
Andrea: „Du verwechselst Erkenntnis mit Lösungen!“
Interviewer: „Soll denn die Erkenntnis nicht zur Lösung führen? “
Andrea: „Schlichte Gemüter glauben das …“
Interviewer, der das mit dem „schlichte Gemüter“ mal schnell überhört: „Gib mir ein Beispiel!“
In dem Moment erscheint Bella Semplice, die neue Putzfrau in der Vorstandsetage. Bella ist studierte Romanistin, und solange sie auf ihre Anstellung hofft und wartet, putzt sie die Flure.
Bella: „Wenn Sie mal bitte zur Seite gehen würden? Danke!“
Andrea, der Bella als Studentin aus seinem Uniseminar kennt: „Was tust Du hier?“
Bella: „Ich putze, siehst du’s nicht?“
Andrea: „Mmmh …!“
Bella, von der wir sicher noch hören werden, wischt den Flur lang …
und Andrea wendet sich dem Interviewer zu: „Mir fällt da eine Geschichte ein. Ein Mensch fragte einen Weisen – wohlgemerkt, einen Weisen, keinen Gelehrten – was es sei, das uns in unserem Handeln bestimmt. Er fragte: „Ist es das Setting unseres Minds?“ und der Weise antwortete: „Hast Du schon gefrühstückt?“ „Ja!“, sagte der Mensch und der Weise führte weiter aus: „Dann geh und wasch Dein Geschirr!“
Der Interviewer erspart sich sein vielsagendes „Mmmh …“ stattdessen fährt es aus ihm heraus: „Andrea, das ist doch nicht wissenschaftlich … das, ich weiß nicht, klingt mir zu einfach!“
Andrea: “Na gut. Die Suche nach dem Mindset der Menschen, Erklärung des Handelns … Nein, eigentlich ist die Frage danach wie ein Messer ins Herz der Schöpfung.“
Interviewer: „Was meinst Du mit dem Messer ins Herz?“
Andrea: „Leben und Lieben ohne die Beachtung des Unwägbaren, dieses ‚Alles-Erklären-Wollen‘ führt in eine Parallelwelt. Mindset zum Beispiel als Erklärungsmodell des Handelns zerstückelt das Wunderbare und dann auch noch die Veränderung des Mindsets ist der Versuch, Menschen passfähig zu machen …“
Dr. Nemo eilt an den beiden vorbei … er muss wie immer zum nächsten Termin. Elvira begleitet ihn, und als sie im Vorbeigehen in die Augen des Interviewers schaut, fällt ihm ein Satz seiner Geliebten ein: „Du bringst zwischen uns alles auf den Punkt. Obwohl … oder vielleicht, weil Du nichts erklärst.“
Der Interviewer hauchte noch ein „Oh Dio“ vor sich hin und wer verstünde das angesichts Elviras nicht.
Wie es weiter geht bei WMIA Incorporated und wer mal endlich den Gong hört, das erfahren wir nächsten Dienstag.
Doch halt: Eigentlich ist das doch alles schon bekannt, das mit dem Unwägbaren … oder?
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