
Der Knoten im System - Folge 41
Den CEO von WMIA Incorporated, Dr. h.c. Any Nemo, mit Alexander dem Großen – das ist der, der den gordischen Knoten zerschlug - zu vergleichen, ist ein wenig gewagt.
Die Großen dieser Welt sind jedoch relativ vergleichbar. Sie alle haben umfassende Aufgaben zu bewältigen und nicht jeder ist dabei erfolgreich … und einige erkennen die Aufgabe erst gar nicht … jedenfalls ergibt sich das aus nachträglicher Sicht.
Im Altertum jedenfalls einte die Herrschaften vor allem eines, der Glaube an Mythen, an Orakel… der König Krösus beispielsweise glaubte dem Orakel von Delphi, das da prophezeite, er werde ein großes Reich zerstören, wenn er einen Krieg beginnt.
Krösus zerstörte sein eigenes Reich.
Dumm gelaufen …
Dem Interviewer lief übrigens auf dem Wege zum Verwaltungsgebäude von WMIA Incorporated, dem größten Unternehmen der Welt eine schwarze Katze von links nach rechts über den Weg. Prompt füllte er noch schnell einen Lottoschein aus. Der Aberglaube zieht sich wohl durch alle Kreise, aber das ist eine liebenswerte Nebensächlichkeit.
Orakel und Mythen gibt es noch heute, nur heißen sie anders.
Aber wir wollen dem Clown nicht vorgreifen.
Im Vorstandsbüro liegt auf einem Tisch ein großer Knoten, mehr als drei Maurerfäuste groß. Lauter Fäden laufen hier zusammen, manche dicker, manche zart.
Die Fäden ziehen sich wie ein Spinnennetz durch das Büro. Nemo wäre fast gestolpert.
Nemo: „Elvira, was ist denn hier los?“
In dem Moment erscheint der Clown.
Er trägt eine Ritterrüstung und führt ein Schwert bei sich.
Würde man dies Bild weiter ausmalen, stünde er auf einem goldenen Streitwagen, gezogen von zwölf geschmückten Pferden … aber das ist Phantasie, jedoch durchaus angemessen für das, was jetzt geschieht.
Clown: „Man hört, Sie haben erhebliche Probleme!“
Nemo: „Die zu lösen ist mein Job!“
Clown: „Ach, ist das so?“
Nemo: „Was sollen diese Fäden hier im Raum?“
Elvira befestigte gerade den letzten Faden, der zum Knoten führt, am Schreibtisch des CEO. Er leuchtet knallrot.
Elvira ist übrigens wie immer perfekt gekleidet. Ein grünes Outfit umschmiegt ihre Astralfigur.
Elvira, die die Bewunderung der Herren für ihre Erscheinung sehr wohl und freudig bemerkte: „Ich trage heute die Komplementärfarbe zu Rot. Der Wissenschaftler Herr Hering hat das im Jahre 1878 herausgefunden. Das erhöht die Attraktivität.“
Der Interviewer denkt leise: „So ein Schmarrn.“
Wir wollen das nicht weiter ausführen, welche Gedanken der Interviewer dazu noch hat, nur so viel…. „Elviras Kleid ist auch ein Orakel…“
Nemo: „Was soll der Knoten hier?“
Clown: „Er ist ein Sinnbild für ihre Probleme.“
Nemo: „Und? Wie kommen wir da wieder raus?“
Clown: „Die Frage ist eher, wie Sie da hineingekommen sind.“
Nemo: „Wo gehobelt wird, fallen Späne, wer führt, hat immer Probleme, egal woher.“
Clown: „Ach, ist das so?“
Das Bücheregal, von dem die Fäden zum Knoten führen, ist gut sortiert. Zu dem Buschstaben „M“ laufen viele Fäden, die zum Knoten führen, „M“ wie „Management by…“
Der Clown zieht das Schwert und zerteilt den Knoten mit einem Hieb. Die Fäden fallen ab … bis auf einen, den knallroten, der zum Schreibtisch des CEO führt.
Nemo: „Na endlich kann ich mich hier wieder bewegen.“
Wie üblich verschwindet Dr. Nemo mit seiner braunen Ledertasche zum nächsten Termin.
Der Clown nimmt den zerteilten Knoten an sich und legt ihn in eine Schatulle.
Elvira begleitet den Clown und den Interviewer zum Fahrstuhl.
Interviewer: „Der Knoten ist zerschlagen.“
Clown: „Wie man sehen konnte.“
Elvira: „Was ist mit dem roten Faden?“
Clown: „Ich habe ihn mitgenommen, er liegt in dieser Schatulle.“
Interviewer: „Ich habe auf Ihrem Schwert eine Gravur gesehen. Darf ich mal schauen?“
Clown: „Bitte …“
Auf dem Schwert, übrigens feinster Damaszenerstahl 128-mal gefaltet, steht in alter Schrift graviert: Ach, ist das so?
Warum der rote Faden in der Schatulle liegt, was das mit dem Problem Nemos zu tun hat und was der Clown damit tun wird, erfahren wir nächsten Dienstag …
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