Der Froschkönig - Folge 18

Der Froschkönig - Folge 18

Im Folgenden hören Sie einen weiteren Mitschnitt eines Interviews mit dem CEO der WMIA Incorporated, Herrn Dr. h.c. Any Nemo. Heute betreten wir die verborgene Seite der Welt des Dr. Nemo. Denn der normale Mensch sieht nur die eine Hälfte des Gesichts, die öffentliche...

#WMIA
Podcast, am 10. 06. 2018 in Interview mit Dr. h.c. Any Nemo von Kurt August Herrmann Steffenhagen


Interviews im Herzen eines jedenfalls aktuellen Weltmarktführers, im Herzen, das heißt im Gespräch mit dem CEO, hier Herrn Dr. Nemo sind spannend. Wenn man noch tiefer schaut, sind sie sogar überraschend. Warum?

Der normale Mensch sieht nur die eine Hälfte des Gesichts, die öffentliche.

Die andere Hälfte ist verborgen und auch die Spitzen unserer Gesellschaft haben ein Recht auf das Privatissime.

Die Interviews haben den Charakter einer Persiflage und alle Persiflage hat einen realen Hintergrund. In die Figur des Dr. Nemo, die ich erfunden habe, fließen verschiedene Persönlichkeiten, die ich kennenlernte, ein und vielleicht verbindet sie auf der anderen Seite ihres Gesichts mehr als der normale Betrachter ahnen kann.

Nun ist es ein Privileg des Interviewers nach fast 20 Stunden, gefühlten 20 Jahren des Zusammenseins mit Dr. Nemo und seiner bezaubernden Assistentin Elvira diese andere Seite, die übrigens nicht immer eine dunkle Seite sein muss, erfahren zu dürfen.

Eigentlich ist diese Seite sehr einfach.

Doch kommen wir zum Thema.

Der Interviewer sah beim Verlassen des Büros letzte Woche in einem Einweckglas einen Frosch, leblos, er war ausgestopft.

Der im Management geübte wird gleich nach den Management Summarize dieser Bedeutung fragen, den Shortcut, der das Flüchtige im Leben beschreibt, aber nicht das Wesen.

Nun gut, für die Hardcoremanager, die glatt Rasierten „What is next“ Adlaten: Hier ist der Shortcut der anderen Seite von Dr. Nemo.

Dr. Nemo ist ein Geigenvirtuose, ein Künstler, promoviert an der sonnigen Universität zu Bologna und spielt in einem Streichquartett… natürlich die erste Geige… was sonst.

Doch das Wissen darum ist leer wie die Kalorien eines Weißbrots.

Nun, wir betreten privatissime, den wunderbaren Bereich der anderen Seite des Seins.

Schon die alten Griechen hatten in ihren Sagen den Eintritt in eine andere Welt, den Hades von scharfen Hunden bewachen lassen.

Aus Gründen, die hier nicht erläutert werden müssen, haben wir eine „wild cart“ und betreten damit diese verborgene Seite der Welt des Dr. Nemo.

So skurril Herr Dr. Nemo auf den ersten Blick erscheint, so skurril ist natürlich auch die andere Seite, allerdings verfärbt sich das Wort skurril in ein zauberhaftes „wunderbar“ wie wir gleich sehen und vor allem hören werden.

Nemo trägt heute einen Smoking, Elvira schmückt ein eng anliegendes schwarzes Abendkleid, eine blitzender Schlitz an ihren langen Beinen führt die Augen des Interviewers ins wunderschöne Nirgendwo.

Dr. Nemo drückt auf einen Knopf an seinem Schreibtisch.

Wie eine Bühne dreht sich das Ensemble und zum Vorschein kommt eine ganz andere Bühne, die Bühne hinter dem Schreibtisch.

Langsam kommt sie zum Stillstand. Klick, sagt es und steht still.

Anstelle des Schreibtisches steht ein gläserner Flügel.

Auf dem Flügel liegt eine Guaneri. Eine Geige, eine der schönsten und teuersten der Welt. Sie ist unschwer an ihrer Form und ihrem dunkelroten Lack zu erkennen.

Elvira schreitet zum Flügel, streicht mit einer eleganten Bewegung ihr Kleid glatt und Nemo greift zur Guaneri.

Nemo nickt ihr zu, hebt den Bogen auf die Saiten.

Fast ist es so wie im Büro. Sie spielen, sie machen Musik….

Und als sie zu spielen begannen, drehte sich die Bühne wie jenes Kinderkarussel im Jardin du Luxembourg.

Wäre Rilke zugegen, so hätte er gesagt:

Und das geht hin und eilt sich, dass es endet, und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel. Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet, ein kleines kaum begonnenes Profil –
Und manches Mal ein Lächeln, hergewendet, ein seliges, das blendet und verschwendet an dieses atemlose blinde Spiel …

Nemo legt die Guaneri auf dem Flügel ab, Elvira steht auf und beide verlassen die Bühne, die sich rückwärts dreht und es macht wieder Klack.
Vorstandsbüro, 124. Stock, WMIA Inc., Los Straneros.

„Was hat es mit dem Frosch auf sich?“, fragt der Interviewer im Hinausgehen.

Elvira: „Kennen Sie das Märchen vom Frosch, in dem ein Prinz lebt? Der Frosch im Vorzimmer ist ein stilles Symbol, wer es entschlüsselt, versteht die Welt von WMIA.“

Interviewer: „Und wer ist die Prinzessin?“

Elvira: „Das, mein Herr, überlasse ich ihrer Phantasie.“

Interviewer: „Worum geht es das nächste Mal?“

Elvira: „Dr. Nemo möchte mit Ihnen über Musik und Management sprechen, die simple Version des Themas „Hier spielt die Musik hatten wir ja schon…“

Interviewer: „Was meinen Sie damit?“

Elvira: „Das werden wir dann sehen… Am nächsten Dienstag…“



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