Ganzheitliche Zeitwirtschaft - Arbeitsstudien in der Administration

Zeit ist die entscheidende Einflussgröße für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, die benötigten Zeiten für Standardabläufe empirisch zu ermitteln und statistisch abzusichern. Ein Vorgehen aus den frühen 1920er Jahren, welches sich bis heute kaum verändert und nichts an seiner Notwendigkeit eingebüßt hat. Allerdings werden in Unternehmen Zeiten als sogenannte „Vorgabezeiten“ lediglich für die wertschöpfenden „Kernprozesse“ in Produktion und Fertigung ermittelt, gepflegt und verwendet. Dabei sind es doch gerade die nicht wertschöpfenden „Führungs- und Unterstützungsprozesse“, die die Kosten in Form von Gemeinkostenzuschlägen in die Höhe treiben.

Die fehlenden Sollzeiten (Vorgabezeiten) für die indirekten Bereiche der Unternehmen sind auch ein Grund dafür, dass Gemeinkostenabweichungen erst durch die BWA und Bilanz auffallen. Leider ist es dann zu spät. Die Zeit ist verstrichen, sie kann nicht wieder aufgeholt werden und das Geld ist ausgegeben, ohne dass das Unternehmen davon auch nur einen winzigen Nutzen hat.

Neben den monetären Gesichtspunkten gibt es auch den Aspekt der Belastung und Beanspruchung in den Führungs- und Unterstützungsbereichen. Zu viele Tätigkeiten, die falschen Prioritäten oder unnötige sowie überflüssige Aufgaben führen zur Arbeitsverdichtung. Ebenso schlimm betroffen sind nicht ausgelastete Stelleninhaber. Über- und Unterforderung führen mittel- bis langfristig zu psychischen Erkrankungen, Ausfällen und zusätzlichen Kosten. Also ist es sinnvoll, auch die administrativen Bereiche der Unternehmen arbeitszeitwirtschaftlich unter die Lupe zu nehmen.

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