Prozesse modellieren ist langweilig? Mitnichten, es ist Grundlage für Digitalisierung

Fast zwei Jahrzehnte ist es her, dass Steven White, Entwickler bei IBM, sich geärgert hat, dass technische Sachverhalte mit Nicht-Technikern kaum zu diskutieren sind. Damals war er dafür verantwortlich Workflow-Applikationen für namhafte Kunden zu entwickeln. Seinem Selbstverständnis nach war er jedoch Entwickler und nahm sich daher vor, dieses Problem zu lösen.

Schnell kam er auf die Idee, dass visuelle Darstellungen auch für Nicht-Techniker zugänglich sind und so recherchierte er. Basierend auf technischen Überlegungen zu Workflow-Pattern identifizierte er bald zahlreiche Prozessmodellierungssprachen und wurde dennoch nicht fündig, da keine in der Lage war, alle Pattern umzusetzen. Zunächst er selbst, später im Rahmen eines Gremiums, begann er eine neue Modellierungssprache zu entwerfen, die heute bekannt ist als BPMN (Business Process Model and Notation) und seit 2013 als ISO-Standard geführt wird. Diese (eigentlich nicht mehr ganz so) neue Modellierungssprache tritt seitdem ihren Siegeszug in zahlreichen Branchen und Industrien hat, denn sie ist visuell genug für ein leichtes Verständnis und hinreichend präzise für eine IT-technische Auswertung und Verarbeitung. Banken und Versicherungen, Logistik und Telekommunikation, Fertigung und Handwerk, Büro oder Werkstatt: In allen Bereichen des Wirtschaftslebens ist sie heute anzutreffen und bildet häufig das digitale Rückgrat des Prozessmanagements im Unternehmen.

Im Vortrag „Prozesse modellieren ist langweilig? Mitnichten, es ist Grundlage für Digitalisierung“ wollen wir einen tiefergehenden Blick in die Modellierungssprache BPMN wagen und offenlegen, welche Potenziale sich durch sie ergeben in Bezug auf die Steuerung digitaler Prozesse, die alle Bereiche (egal ob Büro, IT oder Fertigung) durchdringen. Dabei zeigen wir, wie ‚die alten Probleme‘ der Prozessdokumentation gelöst werden können und eine Zukunftsorientierung des Prozessmanagements umgesetzt werden kann, die den Themen Maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz, DataAnalytics eine Struktur bietet und diese nutzbringend einbinden kann.

„Prozess sind der Algorithmus des Unternehmens“ – wir zeigen, dass diese Aussage wahr ist. Basierend auf modernen Workflow-Technologien zeigen wir beispielshaft, wie ein Prozesssystem von digitalen und analogen Prozessen betrieben und im Sinne eines KVP kontinuierlich im Sinne des Kunden weiterentwickelt werden kann.

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Björn Richerzhagen
Geschäftsführer
MINAUTICS GmbH