Am 25. Juli 2020 fand das LeanSummerStreamFestival statt. Als Impulgeber dabei waren Stehpanie Borgert, Dr. Gerhard Wohland, Stefan Oldenburg, Stephan Heiler und Katharina Maehrlein. Wir haben die einzelnen Impulsbeiträge aufbereiten, welche nun als Aufzeichnung in der jeweiligen Rubrik zur Verfügung stellen.
Unternehmen strategisch ausrichten – wann, wenn nicht jetzt?
In vielen mittelständischen Unternehmen ist Strategie eine vernachlässigte Disziplin. Die verantwortlichen Leitungskräfte sind mit ihrem Tagesgeschäft mehr als ausgelastet. Das war schon bisher nicht gut für die langfristige Sicherung des Unternehmenserfolgs – und ist es in der Zukunft noch viel weniger. Die Fragezeichen, die gerade jetzt hinter den Unternehmenszielen stehen, erfordern ein Vorgehen, mit dem das Wissen, die Lösungsideen und die Handlungskraft aller Mitstreiter mobilisiert werden. Ein Vorgehen, das permanent an die immer dynamischeren Umfeldbedingungen angepasst wird – ganz im Sinne des Kaizen-Gedankens. Im Wirkungsdreieck von Strategie-Bedarf, Kaizen-Konzept und Corona-Krise schafft dieser Vortrag die nötige Orientierung.
Stefan Oldenburg
Ab hier nur ohne Aluhut
„Huch, wo kam das denn plötzlich her?“ fragen wir uns seit einigen Monaten. „Überraschung“ antwortet es. „Ich hab mich lange angekündigt, aber Ihr habt nicht hingehört“. So könnte sie beginnen, die Erzählung über das Jahr 2020. Und es wird eine Geschichte über Komplexität. Die ist auch nicht wie ‚Kai aus der Kiste‘ gesprungen, sondern schlichtweg der Zustand unserer (Arbeits)-Welt. Die wir uns so übrigens selbst geschaffen haben. Wie aber können wir gut damit umgehen? Wie können wir souverän umgehen mit Überraschungen, Ungewissheit, Turbulenzen und Dynamik? Wie werden wir zu Meistern der Komplexität? Im Vortrag gibt es Antworten!
Stephanie Borgert
„Selbststeuerung im Mittelstand“
Konfrontiert mit der baldigen Nachfolge als Geschäftsführer des Familienbetriebes, wusste Stephan Heiler eines ganz sicher: Er wollte weg von starren Hierarchien! In Zukunft sollten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander sowie mit ihm auf Augenhöhe in und am Unternehmen arbeiten.
Im zweiten Jahr als Geschäftsführer wagte er dann den Sprung ins kalte Wasser. Nachdem der Veränderungseinstieg zusammen mit den Führungskräften misslang, ging er auf die komplette Belegschaft zu.
Stephan Heiler
Vom "Wie?" zum "Wer?" – Unternehmensentwicklung in Zeiten hoher Dynamik
Die Gegenwart der Wirtschaft unterscheidet sich von ihrer nahen Vergangenheit durch die stark angewachsene Dynamik. Das heißt, durch die Menge der Überraschungen die erzeugt oder bewältigt werden müssen. Dieses Problem hat inzwischen drei Strömungen erzeugt, wie dem zu begegnen sei: Die konservativ sture auf Basis der konservativen BWL. Die romantische, die hofft, dass "Der Mensch im Mittelpunkt" alles richtet. Und die wissenschaftliche, die daran erinnert, das dynamische Probleme nur mit Ideen beizukommen ist. Also nicht mehr durch die Frage "Wie?", sondern durch die Suche nach dem "Wer?". Obwohl subjektiv verfeindet, sind die beiden ersten Strömungen verbunden durch die Suche nach dem "richtigen Handeln". Das macht sie dynamikempfindlich und damit konservativ. Die dritte dynamikrobuste Strömung erzeugt zwar schon Neugier, ist aber noch zu klein und unbedeutend, um ernst genommen zu werden.
Dr. Gerhard Wohland
Alexander ist enttäuscht
Gerade letzte Woche noch hatte er gelesen, dass aktuelle Studien die Wirksamkeit der Agilität bestätigen. Und außerdem hieß es da, agile Unternehmen mit flachen Hierarchien wären für Mitarbeiter attraktiver als Konzerne, in denen noch nach althergebrachter Art gemanagt würde. Und agiles Arbeiten würde die Produktivität, die Kreativität und Innovationskraft von Teams geradezu explodieren lassen ... Okay, bei Marco war das so und bei ihm auch. Aber bei seinen Mitarbeitern? Die meisten würden wohl lieber wieder wie gewohnt arbeiten. Da explodierte gar nichts – ganz im Gegenteil! Angeblich sollte agiles Arbeiten doch Spaß machen! Und jetzt? Wenn der Begriff »Ädscheil« auch nur genannt wurde, waren alle genervt und rollten die Augen nach oben ... Nach der anfänglichen Begeisterung – auch im Team – war sich nun nicht einmal mehr Alexander sicher, ob »agil« wirklich sinnvoll war, und er erwischte sich immer häufiger dabei, aufgeben zu wollen. Das brachte doch nur Probleme und Ärger! Für seine Firma war das wohl nichts! So dachte er in letzter Zeit oft. Woran lag es nur, dass die Agilisierung bei ihnen nicht zündete? Alexander beschloss, die Flinte noch nicht ins Korn zu werfen.