Gleich und Gleich gesellt sich gern ... Folge 104

Gleich und Gleich gesellt sich gern ... Folge 104

Wer zu einem Unternehmen passt, ist ja - so scheint es - eine bedeutende Frage.  Vielleicht aber ist die Fragestellung etwas schräg und stammt aus einer Zeit, in der man das Zusammenleben der Menschen sich wie ein Uhrwerk vorstellte … aber wir werden sehen!  Dr. h.c. Any Nemo, der CEO von WMIA Incorporated weiß darauf sicher eine Antwort, immerhin ist er ja der Chef des weltgrößten Unternehmens mit 1,4 Millionen Mitarbeitern!

#WMIA
Podcast, am 16. 07. 2018 in Interview mit Dr. h.c. Any Nemo von Kurt August Herrmann Steffenhagen


Das zieht sich durch alle Schichten, alle Völker und sogar in der Tierwelt stellt sich gelegentlich diese Frage, die dort allerdings meist beeinflusst vom Fortpflanzungstrieb nicht wirklich eine Rolle spielt. Letzteres gilt wohl auch für einige etwas einfacher gestrickte Menschen … aber das ist ein anderes Thema.

Wer zu einem Unternehmen passt, ist ja – so scheint es – eine bedeutende Frage … vielleicht aber ist die Fragestellung etwas schräg und stammt aus einer Zeit, in der man das Zusammenleben der Menschen sich wie ein Uhrwerk vorstellte … aber wir werden sehen …

Dr. Nemo der CEO von WMIA Incorporated weiß darauf sicher eine Antwort, immerhin ist er ja der Chef des weltgrößten Unternehmens mit 1,4 Millionen Mitarbeitern.

Interviewer: „Passen die Menschen in Ihrem Unternehmen zusammen?“

Nemo: „Na, was denken Sie? Wir, WMIA Incorporated haben ein „Wir-Gefühl“, das ist unsere Stärke. Uns verbinden Werte, wir haben eine Struktur …“

Interviewer: „Also so ähnlich wie im Gleichschritt Marsch …!“

Nemo schaut irritiert.

Nemo: „Na ja, ganz Unrecht haben Sie nicht. Immerhin sind die Wurzeln von Führung im Militär zu finden. Gleichheit macht stark und Stärke resultiert aus Gemeinsamkeit!“

Interviewer: „Mmmh!“

Nemo: „Sehen Sie, wir suchen Mitarbeiter, die zu uns passen … Dr. Pazzo unser HR-Chef hat dazu Algorithmen, Kriterien für das „Passen“ entwickelt. Alle 12 Sekunden verliebt sich jemand damit in WMIA Incorporated.“

Interviewer: „Ach ja, die Liebe zum Unternehmen …“

Elvira, die bezaubernde Assistentin des Vorstands stellt einen bunten Strauß mit Feldblumen auf den Louis-XIV-Konferenztisch.

Elvira: „Schaut mal, diese Vielfalt, ist das nicht herrlich?“, und dabei freut sie sich an den roten Mohnblumen, den blauen Kornblumen, prächtigen violetten Disteln und den vielfältigen grünen Gräsern, die sie sorgfältig drapiert.

Umbra, der Bruder Nemos, der früher in der Verkleidung als Clown im Büro erschien, hilft ihr dabei.

Nemo: „Sehen Sie, wir brauchen Menschen, die gleich denken, Menschen, die WMIA Incorporated unterstützen.“

Umbra: „… und das im Gleichschritt? Einstein hat einmal gesagt: “Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann hat er sein großes Gehirn nur aus Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde.“

Nemo wischt diese Bemerkung mit einer Handbewegung vom Tisch.

Nemo: „Gleich und Gleich gesellt sich gern, so heißt es, da ist was dran und das ist gut für uns. Die Algorithmen in der Personalauswahl helfen uns dabei.“

Elvira: „Die Algorithmen sind wie eine Fliegenklatsche, sie töten alles, was nicht in den Kram passt. Nemo, Du solltest zugeben, dass es Dir auch damit nur um Kontrolle geht oder besser dem Wunsch nach Kontrolle über Menschen.“

Nemo: „Wir brauchen doch aber Ordnung, eine Gleichheit im Denken! Wir sind doch nicht bei den Wilden … außerdem bezahlen wir die Leute.“

Umbra: „Sieht ja so aus, als würden bei WMIA Incorporated alle zueinander passen. Aber, mein lieber Bruder, passt dies Denken, das mit dem Passen, denn noch in diese Welt?“

Dann nimmt er die Vase mit dem bunten Strauß und stellt ihn auf den Tisch von Nemo. Dabei verkleckert er Wasser und eine Blume fällt auf den Tisch.

Nemo: „Mit Kunstblumen wäre das nicht passiert!“

Umbra wischt das Wasser vom Tisch und Nemo muss zum nächsten Termin.

In Abweichung von der sonst üblichen Dramaturgie gehen diesmal Nemo und der Interviewer allein zum Fahrstuhl.

Interviewer: „Sie stehen in Ihrer Familie ja ziemlich unter Beschuss!“

Nemo: „Ich bin allein … und manchmal brauche ich den Blick meiner Freunde.“

Das sind ja ganz neue Töne von Nemo.

Wie es weitergeht, erfahren wir nächsten Dienstag …



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